Dem Fussabdruck auf der Spur

Ein wichtiger Teil des ESG-Reporting im Rahmen des „E“-Bereichs (Environmental) ist die Berichtserstattung über den CO2-Fußabdruck des Unternehmens, Produkts oder der Dienstleistung. Für Zwecke der Messung und der Einleitung der Folgemaßnahmen werden die Emissionen in der Regel danach aufgeteilt, inwieweit das Unternehmen selbst deren Produktion beeinflussen kann.  Nachstehend bringen wir ein Beispiel der Methodik fürs Messen der CO2-Bilanz im Rahmen des GHG-Protokolls (Greenhouse Gas Protocol).

Das Ausweisen der CO2-Bilanz wird auch Bestandteil des Pflichtnichtfinanzreportings gemäß der neulich verabschiedeten CSRD-Richtlinie (Corporate Sustainability Reporting Directive), bzw. den ESRS-Standards (European sustainability reporting standards) sein.

 

ESG (Environmental, Social and Governance) 

Dies ist ein Bewertungsrahmen für drei Bereiche des Unternehmensmanagements, das verfolgt, wie das Unternehmen diese berücksichtigt und an sie herantritt:

E – Umwelt (Energieverbrauch, Treibgasemissionen, Abfallumgang, Gewässerschutz u. a.)

S – Soziales (Arbeitsbedingungen, Nichtdiskriminierung, Arbeitsschutz, Schutz der Menschenrechte, Zulieferer-Abnehmer-Beziehungen u. a.)

G – Unternehmensführung (Zusammensetzung und Unabhängigkeit des Vorstands, der Wirtschaftsprüfung, Prozesskontrolle, Unabhängigkeit der Verfahren für Vorbeugung und Entdeckung nichtethischen und Korruptionsverhaltens u. a.)

 

Scope 1 – direkte Emissionen

Es handelt sich um Tätigkeiten des Unternehmens, die von diesem ausgeübt werden und bei denen Emissionen direkt in die Luft freigesetzt werden. Es sind Emissionen aus Kesseln oder Generatoren, die fossile Brennstoffe verbrennen, Emissionen aus mobilen Quellen (z.B. Firmenwagen), Emissionen aus Industrieprozessen, Emissionen aus Abfallverarbeitung oder aus Abwasserkläranlagen usw.

 

Scope 2 – indirekte Emissionen aus Energien

Unter Scope 2 fallen Emissionen, die mit dem Verbrauch gekaufter Energien (Strom, Wärme, Dampf oder Kühlung) verbunden sind, die nicht direkt im Unternehmen entstehen, aber die Folge der Tätigkeiten des Unternehmens sind. Es sind Emissionen aus den Quellen, die das Unternehmen nicht direkt kontrolliert, aber hat trotzdem auf deren Menge einen bedeutenden Einfluss.

 

Scope 3 – andere indirekte Emissionen

In die letzte Kategorie fallen Emissionen, die mit der Tätigkeit des Unternehmens zusammenhängen, die aber aus Quellen außerhalb der Kontrolle oder Eigentum des Unternehmens entstehen und zugleich unter Scope 2 nicht gehören. Es handelt sich z. B. um Dienstreisen mit dem Flugzeug oder Zug, Abfalllagerung in Deponien, Materialeinkauf und -transport von Dritten u. ä.

 

Schritt für Schritt oder wie wir den CO2-Fussabdruck in BDO maßen?

Am Anfang des Projekts klärten wir im Rahmen des Kick-off-Meetings die Projektziele, bestätigten die beteiligten Parteien, den Messumfang, Zeitplan des Projekts sowie legten die nächsten Schritte fest. Nachfolgend formulierten wir die Anforderungen an die Daten, die benötigt wurden. Im Rahmen von BDO unterstützte uns mit Daten hauptsächlich der Finanzleiter, da die meisten Daten aus der Buchhaltung entnommen werden konnten. Aber auch der Betriebsleiter, HR oder z.B. Umweltbeauftragter in der Organisation können Unterstützung leisten.  

 

Beispiel der Unterlagen, die für das Messen benötigt werden

Unterlage

Einheit

Scope

Bereich

Benzin-/Dieselverbrauch pro Jahr bei Wagen im Eigentum oder von der Gesellschaft betriebenen Wagen

Liter

Scope 1

Verkehr

Dienstreisen – Flüge (Reisen mit der Bahn)

km

Scope 3

Verkehr

Jahresstromverbrauch in Gebäuden in Kilowattstunden/Megawattstunden

kWh / MWh

Scope 2

Energieverbrauch

Jahreswärmeverbrauch und Wärme für Wassererwärmung in Gebäuden/Betriebsstätten in Kilowattstunden und deren Energielieferant

kWh / GJ

Scope 2

Energieverbrauch

Arten der eigenen fossilen Quellen/Energiequellen (Erdgas, Kohle, Propan-Butan, Heizöl) u. deren Jahresverbrauch + Art der Verbrennungsanlage u. Effizienz bzw. wenigstens deren Marke und Quellenmodell

kWh

Scope 1

Energieverbrauch

 

Wir berechneten die Daten und erstellten einen Bericht, in dem wir beschrieben, welche Tätigkeiten und in welchem Ausmaß sich BDO an der CO2-Bilanz beteiligte. Der Bericht beinhaltete auch die Empfehlung, wie die CO2-Bilanz weiterhin zu senken ist. Für die Umsetzung der Maßnahmen kann ein Actionplan helfen, der Prioritäten für kommende Zeit festlegt. Die Firmen sollten KPIs einstellen und die Kennziffer verfolgen und auswerten, damit sie wissen, wie erfolgreich sie in der Treibgasproduktionssenkung sind. Gerne unterstützen wir sie dabei, wenden Sie sich an uns.